Da wir etwas zu früh waren (die Zeitumstellung hat mal wieder zugeschlagen :o() konnten wir die freie Zeit nutzen und uns das nähere Umland ansehen. Auf vielen Wiesen sieht man mobile Hühnerställe stehen, glückliche Hühner laufen herum, picken Kleingetier von der Wiese und freuen sich über Ihr Leben. Immer auf der Hut vor den Räubern halten Sie sich meist in der Nähe der Ställe oder bei den zahlreichen natürlichen und künstlichen Deckungsmöglichkeiten auf. Wunderschön anzusehen und genau die richtige Einstimmung für den Rundgang auf dem Hof.
Friederike und
Johannes halten auf Ihrem Bioland Hof rund 7000 Legehennen in Gruppen zu je
1000 Tieren. Wenn ein Platz leergefressen ist ziehen die mobilen Ställe an eine
andere Stelle um. Außer dem was die Hühner auf den Wiesen finden wird noch
selbst biologisch angebautes Korn zugefüttert.
Die Legehennen - und das ist das einzige, was mir nicht so gut gefällt - kommen von den großen Legehennenproduzenten, werden allerdings ab dem ersten Tag auf einem Bioland Aufzuchthof aufgezogen. Mit ca. 18 Wochen kommen die Hennen dann auf den Kudammhof. Aber auch daran wird gearbeitet. Alte Rassen (sogenannte Mehrnutzunghühner) werden auf speziellen Höfen gezüchtet und sollen in Zukunft die spezialisiert gezüchteten Legehennen ablösen. Leider sind diese Tiere noch nicht in der benötigten Anzahl verfügbar und man muss sich mit dem nun folgenden beschäftigen:
Einem Problem bei
der Legehennen Zucht, den Bruderhähnen, haben sich Friederike und Johannes auch
angenommen. Auf dem Kudammhof
werden die Bruderhähne 1:1 mit aufgezogen.
Kurzinfo Bruderhahn:
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Etwa die Hälfte der ausgebrüteten Eier in
der Legehennenzucht sind männliche Tiere. Diese männlichen Tiere eignen sich
nicht für die Mast, da sie zu wenig Fleisch ansetzen um wirtschaftlich
vermarktet zu werden. Deshalb werden in Deutschland über 30 Millionen
männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen aussortiert und vergast oder
geschreddert. Es gibt zwar Bestrebungen diese Praxis zu verbieten, ein
Vorstoß Nordrhein-Westfalens wurde allerdings vor kurzem per Gerichtsbeschluss
gestoppt.
Die Bruderhahn
Initiative geht nun einen anderen Weg: Die Eier werden mit einem kleinen
Aufschlag verkauft. Dadurch finanziert jedes Ei einen Teil der Kosten, die
beim Aufziehen der Bruderhähne entstehen.
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Die Familie
Schulz/Erkens bietet übrigens regelmäßig Hofführungen an. Es lohnt
sich einen Familienausflug zu unternehmen und sich vor Ort anzuschauen woran
man gute Eier erkennt.
Vielen Dank an
dieser Stelle noch mal für den schönen, informativen Nachmittag. Eure Eier
haben uns sehr, sehr lecker geschmeckt. Die nehmen wir jetzt immer!